Pressemitteilung |

Neues vom Kármán-Auditorium

Baugerüste, ein Metall-Koloss und jede Menge Wirbel

Aachen | Niederlassung Aachen

Am denkmalgeschützten Kármán-Auditorium an der RWTH Aachen University tut sich etwas. Während die Sanierungsarbeiten an dem prominenten innerstädtischen Gebäude voranschreiten, wurde der Wettbewerb für ein Kunstwerk, welches das Auditorium künftig zieren soll, erfolgreich abgeschlossen. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) arbeitet daran, das Auditorium in ein modernes und nachhaltiges Hörsaalzentrum zu verwandeln.

© BLB NRW Bild: Visualisierung von Hedda Schattanik und Roman Szczesny
Wandrelief „Gyre“

Das Wandrelief „Gyre“ von Hedda Schattanik und Roman Szczesny fasziniert durch die Illusion von Bewegung und wird seine Betrachterinnen und Betrachter nach Fertigstellung im Aachener Kármán-Auditorium in den Bann ziehen.

Das denkmalgeschützte Kármán-Auditorium zählt zu den wichtigsten Hochschulgebäuden der RWTH in der Aachener Innenstadt. Generationen von Studierenden haben das 1977 in Betrieb genommene Auditorium mit seinen acht Hörsälen und der Cafeteria bisher besucht und in guter Erinnerung behalten. Damit das auch künftig so bleibt, setzt der BLB NRW eine umfassende Sanierung des Hörsaalgebäudes um.

Kármán-Auditorium wird rundum erneuert

Nach einer intensiven Planungsphase sind die Arbeiten am Kármán-Auditorium Mitte des Jahres 2022 gestartet. Neben den Abbruch- und Schadstoffsanierungsarbeiten umfasst die Baumaßnahme die Dachsanierung, Fenster- und Fassadensanierung, Brandschutz, Erneuerung der Bestuhlung in den Hörsälen sowie die komplette Überholung der gebäudetechnischen Anlagen. Die ersten Arbeiten fanden vor allem im Inneren des Gebäudes statt, doch jetzt tut sich auch außen sichtbar etwas.

Silberner Koloss im Innenhof

Im Innenhof, einsehbar von der Kármánstraße, fällt eine großer, silberner Metall-Koloss ins Auge. Das Gebilde aus einer Vielzahl ineinander verschlungener Rohre hat allerdings einen wichtigen Zweck – und ist auch noch nachhaltig. Bei dem Metall-Koloss handelt es sich um eine Ersatzlösung für die Gebäudetechnik. Diese wird trotz der laufenden Sanierungsarbeiten im Kármán-Auditorium weiter benötigt, da sie auch benachbarte Gebäude versorgt. Durch die Errichtung dieser Anlage kann während der Sanierung eine kontinuierliche technische Versorgung für die Nachbargebäude gewährleistet werden. Und auch danach erfüllt der Metall-Koloss weiter seinen Zweck: Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird die Interimslösung größtenteils wiederverwendet und in das Untergeschoss integriert – denn ein sparsamer Umgang mit Ressourcen ist für den BLB NRW wichtig.

 

  • © BLB NRW
    Gebäudetechnik

    Mit dieser Interimslösung der Gebäudetechnik werden auch benachbarte Gebäude während der Sanierung technisch versorgt.

  • © BLB NRW
    Baugerüste zur Dach- und Fassadensanierung

    Die Gerüste zur Dach- und Fassadensanierung werden bauabschnittsweise um das gesamte Hörsaalgebäude herum erweitert. 

  • © BLB NRW Bild: Visualisierung von Hedda Schattanik und Roman Szczesny
    Wandrelief „Gyre“

    Das Wandrelief „Gyre“ von Hedda Schattanik und Roman Szczesny fasziniert durch die Illusion von Bewegung und wird seine Betrachterinnen und Betrachter nach Fertigstellung im Aachener Kármán-Auditorium in den Bann ziehen.

Neue Gerüste fallen ins Auge

Auch entlang des Templergrabens bietet sich beim Blick auf das Kármán-Auditorium ein neues Bild. Auf dieser Seite wurden Gerüste aufgebaut. Diese sind für die Sanierung von Fassade und Dach vorgesehen, die dem Gebäude sein zukünftiges Aussehen verleihen werden. Die Gerüste werden bauabschnittsweise um das gesamte Hörsaalgebäude herum erweitert.

Restaurierungsarbeiten unter Denkmalschutz

Die Restaurierungsarbeiten für das denkmalgeschützte Kármán-Auditorium sind zeitaufwendig. Ausgewählte Holzelemente werden anhand von Fotos und Plänen sorgfältig dokumentiert. Es handelt sich um feste Einbauteile, wie Geländer, Sitzmöbel und Tische. Nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten finden alle Elemente an ihren ursprünglichen Platz zurück. Die Sanierung stellt sicher, dass das Gebäude seinen historischen Wert bewahrt und den aktuellen Anforderungen einer zeitgemäßen Hörsaalnutzung entspricht.

Kunst fürs Kármán-Auditorium

Die Einbindung künstlerischer Elemente in das Sanierungsprojekt ist für den BLB NRW von zentraler Bedeutung. In einem „Kunst und Bau“-Wettbewerb wurde das Wandrelief „Gyre“ (Wirbel) von Hedda Schattanik und Roman Szczesny von einer Fachjury zur Realisierung empfohlen. Das Kunstwerk besticht durch seine eindrucksvolle Präsenz und die Illusion von Bewegung, die die Betrachterinnen und Betrachter in den Bann zieht. Inspiriert wurden die Künstler von Käthe Kollwitz, deren Zeichnung eine Szene tiefster menschlicher Emotionen darstellt. Die moderne Umsetzung aus glänzendem Aluminiumguss verbindet traditionelle Kunstmittel mit zeitgenössischen Assoziationen und fügt sich harmonisch in die Architektur des Auditoriums ein. Diese gelungene Synthese aus Vergangenheit und Gegenwart im künstlerischen Ausdruck überzeugte die Jury und führte zur Auswahl dieses Entwurfs, der die kulturelle Dimension des Sanierungsprojekts nachhaltig bereichert.

„Gyre“ ist übrigens ein Begriff, der oft verwendet wird, um einen Wirbel in einem Flüssigkeits- oder Luftstrom zu beschreiben. Im übertragenen Sinne beschreibt der Begriff auch komplexe Bewegungen oder Rotationen, die sich um einen zentralen Punkt drehen. In diesem Zusammenhang passt das Wandrelief „Gyre“ von Hedda Schattanik und Roman Szczesny sehr gut in das neue Kármán-Auditorium: Studierende und Beschäftigte strömen in die Hörsäle, verursachen Luftströme und wirbeln mit neuerworbenem Wissen die Zukunft auf.

 

Über Kunst und Bau

Ziel der von der nordrhein-westfälischen Landesregierung verabschiedeten Kunst-und-Bau-Richtlinie ist es, die Baukultur zu stärken. Hierzu fördert das Land, vertreten durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBD), bei herausgehobenen Baumaßnahmen Aufträge an Künstlerinnen und Künstler. Vorab erfolgt eine Prüfung nach festen Kriterien, anschließend wird bei geeigneten Bauvorhaben in der Regel ein Wettbewerb durchgeführt. Die Kunst-und-Bau-Objekte sollen im Kontext der Baukultur jeweils einen speziellen Orts- und Objektbezug haben und dazu beitragen, Akzeptanz und Identifikation der Nutzerinnen oder Nutzer mit ihrem Bauwerk zu stärken, Aufmerksamkeit herzustellen und dem Standort ein zusätzliches Profil zu verleihen.

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