Siegerentwurf für die Campusentwicklung in Golzheim steht fest

Siegerentwurf für die Campusentwicklung in Golzheim steht fest

Hochbaulicher und freiraumplanerischer Wettbewerb entschieden

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW, Niederlassung Düsseldorf) lobte gemeinsam mit der Landeshauptstadt Düsseldorf ein Wettbewerbsverfahren unter dem Titel „Campus Golzheim“ aus. Im November 2022 wurde die Entscheidung gefällt.

Ausschreibung

Für eine zentrale Fläche in Düsseldorf-Golzheim zwischen dem stark befahrenen Kennedydamm, der Georg-Glock-Straße und der Josef-Gockeln-Straße wurde ein hochbau- und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit städtebaulich-freiraumplanerischem Rahmenkonzept nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013) und auf Basis der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (VgV 2016) durchgeführt.

Das etwa 48.000 qm große Plangebiet befindet sich im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW lobte in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Düsseldorf ein nichtoffenes einphasiges Wettbewerbsverfahren aus, das qualitätsvolle Lösungen für die Anforderungen aus Städtebau, Freiraum und Architektur für diese Fläche zusammenführen soll. Auf dem Grundstück war bis 2018 die Hochschule Düsseldorf angesiedelt. Durch die Verlagerung der Hochschule kann das Grundstück einer neuen, der Lage angepassten Nutzung zugeführt werden. Die bestehenden Hochschulgebäude aus dem Baujahr 1967 werden hinsichtlich Bausubstanz und Haustechnik als nicht zukunftsweisend eingestuft. Sie sollen rückgebaut und die Flächen überplant werden. Die Gebäude aus dem Baujahr 1983 entlang der Georg-Glock-Straße sind interimistisch vermietet und sollen erhalten und weitergenutzt werden.

Das Land als Eigentümer der Fläche sieht für den Standort zwei Hauptnutzungen in Neubauten vor:

  • die Düsseldorfer Musikhochschule, Robert Schumann Hochschule (RSH) und
  • die Bezirksregierung Düsseldorf.

Es wird ein überzeugendes städtebaulich-freiraumplanerisches Rahmenkonzept für das nahe dem Rhein gelegene innerstädtische Grundstück erwartet. Das Zusammenspiel der beiden Hauptnutzer, sowie eventuell weiterer Landesmieter soll unter Berücksichtigung übergeordneter Ziele zum Klimaschutz, zur Nachhaltigkeit und zur stadträumlichen Vernetzung aufgezeigt werden. Als Bindeglied zwischen den verschiedenen Nutzungen soll eine großzügige zentrale Grünfläche mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen werden.

  • Der Siegerentwurf von Staab Architekten GmbH, Machleidt GmbH Städtebau + Stadtplanung sowie Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH (alle: Berlin)
Juryentscheidung

Eine 21-köpfige Jury unter dem Vorsitz von Architekt Heiner Farwick hat im Rahmen eines europaweiten Verfahrens aus zwölf Entwürfen namhafter Architekturbüros neben dem Siegerentwurf zwei Wettbewerbsbeiträge mit Preisen und zwei weitere mit Anerkennungen ausgezeichnet.

Den ersten Preis gewinnt der gemeinschaftliche Entwurf  der Berliner Büros Staab Architekten GmbH mit Machleidt GmbH und Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH. Ihre Idee überzeugt aufgrund der klaren Gebäudeanordnung mit dem Neubau der Hochschule inmitten des Campus, dem seitlich angrenzenden neuen Hochhaus für die Bezirksregierung sowie großzügig eingeplanten Grünflächen. Auf Platz zwei landeten die Stuttgarter Büros Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH mit asp Architekten GmbH und Koeber Landschaftsarchitektur, Stuttgart. Platz drei belegt die Ferdinand Heide Planungsgesellschaft mbH (Frankfurt a.M.) gemeinsam mit TOPOS GbR (Berlin).

In der Jury-Begründung zum erstplatzierten Entwurf heißt es unter anderem: "Die städtebauliche Idee mit einer klaren Setzung der Baukörper zueinander sowie im inneren Gefüge für den Campus Golzheim ist ein außerordentlich überzeugender Lösungsvorschlag für die gestellte komplexe Aufgabe." Auch die berücksichtigten Nachhaltigkeitsaspekte wurden besonders gelobt: "Der Entwurf erfüllt die Aspekte der Nachhaltigkeit insbesondere für die Bereiche ‚Komfort und Gesundheit‘ und ‚Wirtschaftlichkeit‘ gut und reagiert durch das Konzept erwähnenswert auf Tageslichtnutzung, Schallschutz und raumklimatische Anforderungen."

Beim zweitplatzierte Entwurf von Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH, asp Architekten GmbH und Koeber Landschaftsarchitektur, (alle aus Stuttgart) gefiel der Jury die offene Gestaltung. Im Protokoll steht dazu: "Die zentrale, abgesenkte Wiesenfläche ist einladend und offen gestaltet. Sie lässt auf viele Begegnungen und eine multifunktionale Nutzung hoffen. Die große Qualität der Freiräume liegt darin, dass die Gebäude keine Rückseiten erzeugen und im Sinne eines Solitärs die Musikhochschule zu allen Seiten offen ist." Beim dritten Platz wurden Gestaltungsdetails lobend hervorgehoben: "Die Ausbildung der Fassade und damit auch die innere Lichtführung (Oberlichter) finden durchweg Zustimmung und lassen eine gute Atmosphäre erwarten."

Anerkennungen

Die Jury würdigte zwei Einreichungen mit Anerkennungen. Zu dem Beitrag von Böhm & Thesing Architekten Part mbB, Köln, WoltersPartner Stadtplaner GmbH, Coesfeld sowie Wirtz International, Hamburg hieß es im Protokoll der Jury-Sitzung: "Die städtebauliche Figur erzeugt eine gute Raumbildung und schafft einen gemeinsamen Freiraum zwischen Musikhochschule und Bezirksregierung. Zwischen zwei gegenüber angeordneten, amorph geschwungenen Gebäudeseiten steigt der Landschaftsraum im sogenannten grünen Canyon von der Josef-Gockeln-Straße bis zu einer 'grünen' Brücke über den Kennedydamm an."  Bei der Arbeit von HDR GmbH, Düsseldorf und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten GmbH, München überzeugte vor allem die Freiflächengestaltung: "Diese Idee, den gesamten Campus in das Motiv eines stark baumbestandenen Parks zu betten, kann grundsätzlich überzeugen."

Das Preisgericht

Fachpreisrichter/innen

  • Professor Volker Droste, Architekt, Oldenburg
  • Heiner Farwick, Architekt und Stadtplaner, Ahaus/Dortmund
  • Elke Kolfen, Architektin und technische Niederlassungsleiterin BLB NRW, Düsseldorf
  • Michael van Ooyen, Architekt, Straelen
  • Ruth Orzessek-Kruppa, Leiterin des Stadtplanungsamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf
  • Holger Rübsamen, Architekt, Bochum
  • Professor Christian Schlüter, Architekt, Wuppertal
  • Professor Rolf Schuster, Architekt, Düsseldorf
  • Gabriele Willems, Architektin und Geschäftsführerin BLB NRW, Düsseldorf

Sachpreisrichter/innen

  • Michael Bloss, Abteilungsleiter Immobilienmanagement Hochschule BLB NRW, Düsseldorf
  • Birgitta Radermacher, Ehem. Regierungspräsidentin, Düsseldorf
  • Professor Dr. Klaus Schönenbroicher, Leitender Ministerialrat im Ministerium des Innern NRW, Düsseldorf
  • André Strube, Kaufmännischer Niederlassungsleiter BLB NRW, Düsseldorf
  • Professor Raimund Wippermann, Rektor der Robert Schumann Hochschule, Düsseldorf
  • Dr. Kay Zerlin, Referatsleiter Hochschulbau, Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, Düsseldorf
  • Dr. Alexander Fils, CDU-Fraktion, Düsseldorf
  • Dr. Frank Schulz, Bündnis 90/ Die Grünen-Fraktion, Düsseldorf
  • Markus Raub, SPD-Fraktion, Düsseldorf

Stellvertretendes Preisgericht Fachpreisrichter/innen

  • Dirk Baackmann, Architekt und stellvertretender Amtsleiter des Stadtplanungsamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf
  • Heike Blohm-Schröder, Architektin und Geschäftsbereichsleiterin Baumanagement BLB NRW, Düsseldorf
  • Frank Flor, Landschaftsarchitekt, Köln
  • Ulrike Pape, Architektin, Kassel
  • Heinz Rolfes, Architekt und Vertreter der Robert Schumann Hochschule, Düsseldorf

Stellvertretendes Preisgericht: Sachpreisrichter/innen

  • Roland Schlapka, Regierungsvizepräsident, Düsseldorf
  • Helene van gen Hassend, Bündnis 90/ Die Grünen-Fraktion, Düsseldorf
  • Mirko Rohloff, FDP-Fraktion, Düsseldorf

Berater/innen

  • Thomas Schürmann, Regierungspräsident, Düsseldorf
  • Brunhilde Schoel, Dezernatsleiterin, Bezirksregierung Düsseldorf


Es fehlten entschuldigt:

  • Cornelia Zuschke, Architektin und Beigeordnete für Planen, Bauen, Wohnen und Grundstückswesen der Landeshauptstadt Düsseldorf
  • Professor Burkhard Wegener, Landschaftsarchitekt, Köln
  • Manfred Neuenhaus, FDP-Fraktion, Düsseldorf
  • Norbert Heckmanns, Architekt und Abteilungsleiter Baumanagement Verwaltung BLB NRW, Düsseldorf
  • Dr. Sandra Scheermesser, Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, Düsseldorf
  • Sabine Schmidt, CDU-Fraktion, Düsseldorf
  • Matthias Herz, SPD-Fraktion, Düsseldorf

Für die entschuldigte Preisrichterin Cornelia Zuschke wird Dirk Baackmann ins stimmberechtigte Preisgericht berufen.
Für den entschuldigten Preisrichter Burkhard Wegener wird Frank Flor ins stimmberechtigte Preisgericht berufen.
Und für den entschuldigten Preisrichter Manfred Neuenhaus wird Mirko Rohloff ins stimmberechtigte Preisgericht berufen.

Als Gäste sind anwesend:

  • Nicole Zander, Presse und Kommunikation BLB NRW, Düsseldorf
  • Tarik Afzali, BLB NRW, Düsseldorf
  • Thorsten Saathoff, BLB NRW, Düsseldorf
  • Lukas Tormöhlen, BLB NRW, Düsseldorf
  • Alice Malok, BLB NRW, Düsseldorf

Als Team der Vorprüfung sind anwesend:
Wettbewerbsbetreuer Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation
pp a|s Pesch Partner Architekten Stadtplaner

  • Ina Schauer
  • Julian Schulte
  • Holger Everz
  • Lisa Töpfer
  • Luise Schauer

Städtebaulich-freiraumplanerische Prüfung
Stellvertretend für die Fachämter der Landeshauptstadt Düsseldorf

  • Sonja Kaufmann, Stadtplanungsamt
  • Ulrike Glowalla, Stadtplanungsamt

Prüfung des funktionalen Konzepts der RSH
Triowerk Beratung GmbH | Arbeits- und Bürokonzepte

  • Christian Olbrich

Prüfung der Nachhaltigkeit
albusarchitecture

  • Jun. Professorin Jutta Albus

Kostenschätzung
pmd Gesellschaft für Projektmanagement mbH

  • Jörg Giesen-Renkes
  • Phillipp Hollmann
  • Carla Bücher

Bauherrenvertretung
BLB NRW, Niederlassung Düsseldorf

  • Nicole Knops, Portfoliomanagement BLB NRW, Düsseldorf
  • Regina Kiparski, Baumanagement Projektleitung BLB NRW, Düsseldorf
Downloads

Dokumentation

Wettbewerbsunterlagen

Einreicherungen (in alphabetischer Reihenfolge)

 

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