„Kunst und Bau“ im Kármán Auditorium der RWTH Aachen

Der Gewinnerentwurf "Gyre" (Wirbel) von von Hedda Schattanik und Roman Szczesny besticht durch seine eindrucksvolle Präsenz und die Illusion von Bewegung, die die Betrachterinnen und Betrachter in den Bann zieht. In der Erläuterung heißt es dazu: "Im Strom physikalischer Kräfte formt sich eine skulpturale Interpretation der Zeichnung von Kollwitz’ Druckgraphik „Frau mit totem Kind“. In der Bewältigung der Tragödie liegt schon der Blick in eine mutige Imagination der Zukunft, die wir so dringend brauchen." Die Einbindung künstlerischer Elemente in das Sanierungsprojekt ist für den BLB NRW von zentraler Bedeutung. 

Aufgabe

Der Künstler oder die Künstlerin waren verpflichtet, ein Kunstwerk für einen oder mehrere Standorte im Rahmen des Wettbewerbsbereichs einzureichen. Der Standort für das Kunstwerk konnte frei innerhalb des Wettbewerbsbereichs gewählt werden. Im Falle einer Wandarbeit waren fünf bespielbaren Wandabschnitte vorgeschlagen. Durch die künstlerische Gestaltung durften keine zusätzlichen oder besonderen Wartungs- und Unterhaltsaufwendungen hervorgerufen werden.

Auf einen Blick

  • Teilnahmeberechtigte
    • beschränkter Wettbewerb
  • Abgeschlossen seit dem
    18.01.2024
Wettbewerbskriterien

Wichtiges Kriterium für die Beurteilung des künstlerischen Entwurfs wird, neben der Einbindung des Kunstwerks in die architektonische Situation, die künstlerische Aussagekraft sein. Dies gilt gerade in Bezug auf die Funktion des Gebäudes und die Bedeutung des Kármán Auditoriums als zentrales Hörsaalgebäude in der Innenstadt für die RWTH und die Stadt Aachen. Eine direkte Bezugnahme zu dem Namensgeber des Auditoriums Theodore von Kármán war nicht gefordert.

Beiträge und Gewinner

Aus der Jury-Begründung:

"Die moderne Umsetzung aus glänzendem Aluminiumguss verbindet traditionelle Kunstmittel mit zeitgenössischen Assoziationen und fügt sich harmonisch in die Architektur des Auditoriums ein. Diese gelungene Synthese aus Vergangenheit und Gegenwart im künstlerischen Ausdruck überzeugte die Jury und führte zur Auswahl dieses Entwurfs, der die kulturelle Dimension des Sanierungsprojekts nachhaltig bereichert."

Aus der Jury-Begründung:

Über die im Karman-Auditorium verbauten Materialien und insbesondere durch die noch sichtbaren Abdrücke der Verschalungshölzer im Sichtbeton des Gebäudes stellt der Künstler einen weiteren ortsspezifischen Bezug her. [...] Insbesondere nimmt der Künstler über den Archivraum und die Einführung von Aluminium als neuem Material Bezug auf den Renovierungsprozess selbst und besetzt eine Scharnierstelle zwischen altem und neuem Bestand.

Aus der Jury-Begründung:

"Die Säule wird mit Mittels 3D-Druck direkt in Beton ausgeführt und stellt somit dem Bau ein zeitgemäßes Verfahren im Material des Ursprungsbaus gegenüber. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Kühnheit des Entwurfs, der ein starkes skulpturales Element in einen bereits durch die Treppenanlage im Zusammenspiel mit der Marionettenleuchte skulptural durchgestalteten Raum einführt."

Aus der Jury-Begründung:

"Im Zusammenspiel von zu installierenden Screens (die aktuelle
Raketenstarts und ihre jeweiligen Countdowns zeigen), der Platzierung des Plots Kármán 4 (als Raketennamen) auf der existierenden Luftschacht-„Rakete“ und einer futuristisch anmutenden Umgestaltung der Sitzgelegenheiten, sollte innerhalb des Kármán-Auditoriums eine halb-private Zone entstehen, für das individuelle wie kollektive Erleben eines "Abhebens" – innerhalb der Architektur in Aachen, ebenso wie während imaginierter futuristischer Reisen, wie sie von Raketen durchgeführt werden."

Gewinnerarbeit mit Bezug zum Namensgeber

Die Jury lobte im Entwurf von Hedda Schattanik und Roman Szczesny insbesondere auch den gelungenen Bezug zur der Funktion und dem Namensgeber des Gebäudes: "'Gyre' ist übrigens ein Begriff, der oft verwendet wird, um einen Wirbel in einem Flüssigkeits- oder Luftstrom zu beschreiben. Im übertragenen Sinne beschreibt der Begriff auch komplexe Bewegungen oder Rotationen, die sich um einen zentralen Punkt drehen. In diesem Zusammenhang passt das Wandrelief 'Gyre' von Hedda Schattanik und Roman Szczesny sehr gut in das neue Kármán-Auditorium: Studierende und Beschäftigte strömen in die Hörsäle, verursachen Luftströme und wirbeln mit neuerworbenem Wissen die Zukunft auf."

Das Preisgericht

  • Ute Willems, Niederlassungsleiterin BLB NRW, NL Aachen
  • Jan Eicker, Projektkoordinator, RWTH Aachen
  • Gabriele Willems, Geschäftsführerin BLB NRW
  • Indu Thottakath-Ryrko, SSP AG
  • Eva Birkenstock, Direktorin Ludwig Forum Aachen
  • Sebastian Freytag, freier Künstler
  • Georg Elben, Leiter Skulpturenmuseum Marl
  • Claudia Odekerken, Abteilungsleiterin Immo RWTH 2, BLB NRW, NL Aachen
  • Dr. Falk Wolf, Kurator Stiftung Kunstsammlung NRW
  • Anke Berresheim, Projektverantwortliche, Immo RWTH 2, BLB NRW, NL Aachen
  • Katrin Odinius, Objektmanagerin, Immo RWTH 2, BLB NRW, NL Aachen
  • Anke Berresheim, Projektverantwortliche, Immo RWTH 2, BLB NRW, NL Aachen
  • Katrin Odinius, Objektmanagerin, Immo RWTH 2, BLB NRW, NL Aachen

Protokollführerin war Katrin Odinius.

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