Pressemitteilung |

Richtkranz weht über der Universität Siegen

Richtfest für Laborgebäude INCYTE

Siegen | Niederlassung Dortmund

Heute feierte die Dortmunder Niederlassung des Bau- und Liegenschaftsbetriebs Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) Richtfest für das Laborgebäude INCYTE (Interdisziplinäres Laborgebäude für Nanoanalytik, Nanochemie und cyber-physische Sensortechnologien) der Universität Siegen auf dem Adolf-Reichwein-Campus. Zur Feier des fertigen Rohbaus kam unter anderem Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, nach Siegen.

© BLB NRW

Ulf Richter, Kanzler der Universität Siegen (links), Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft (mitte) und Gabriele Willems, Geschäftsführerin des BLB NRW (rechts), haben gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Universität, der beteiligten Bauunternehmen sowie den Projektbeteiligten des BLB NRW das Richtfest gefeiert.

Das Forschungsgebäude INCYTE errichtet der BLB NRW auf einer Fläche von knapp 11.000 Quadratmetern am nördlichen Ende des Adolf-Reichwein-Campus für die Universität. Es handelt sich um ein interdisziplinäres High-Tech-Zentrum für Nanoanalytik, Nanochemie und cyber-physische Sensortechnologien. Das einzigartige Gebäude beherbergt auf rund 5.200 Quadratmetern Nutzfläche hochmoderne und dynamisch nutzbare Labore. Darunter gibt es biochemische Forschungsbereiche auf hohem Sicherheitsniveau, Reinräume für die Herstellung integrierter Bauelemente im Nanometerbereich und modernste Elektronenmikroskopie-Systeme.

 

Raum für Spitzenforschung

„Der BLB NRW schafft mit dem Bau des INCYTE-Laborgebäudes neue Maßstäbe für die naturwissenschaftliche Forschung. Es entsteht ein hochmodernes Forschungszentrum, an dem Expertinnen und Experten verschiedenster Fachrichtungen – etwa in der Nano- und Sensortechnologie – eng zusammenarbeiten werden. INCYTE wird damit nicht nur die Universität Siegen, sondern auch Nordrhein-Westfalen als Standort für Spitzenforschung weiter voranbringen“, sagte die Staatssekretärin des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Gonca Türkeli-Dehnert. 

Auch der Kanzler der Universität Ulf Richter freute sich über den erkennbaren Baufortschritt: „Die Universität treibt mit dem Bau von INCYTE ihre erfolgreiche Entwicklung in den Bereichen Forschung, Lehre und Transfer voran. Wir machen uns stark in der Zukunftsforschung zu Nanotechnologien und stärken den Wissenschaftsstandort Siegen.“

 

Forschung im Größenbereich von Atomen und Molekülen

Lösungen für aktuelle Themen wie Digitalisierung, Gesundheit und Nachhaltigkeit entstammen in wesentlichen Teilen der Forschung im Nanokosmos. Die Universität Siegen ist mit der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät (Fakultät IV) in vielen dieser Forschungsfelder erfolgreich. INCYTE bietet dafür neue Räume und Maßstäbe. Der Rohbau für modernste Laboratorien auf Weltklasse-Niveau in INCYTE steht.

 

Neue Maßstäbe für interdisziplinäre Forschung

Schwerpunkte des vom Land Nordrhein-Westfalen finanzierten neuen Zentrums sind die Entwicklung und Synthese von Nanomaterialien sowie die Entwicklung neuartiger Sensortechnologien. Im neuen Gebäude soll zukünftig auch das Siegener Gerätezentrum für Mikro- und Nanoanalytik (MNaF, Micro- and Nanoanalytics Facility) an zentraler Stelle konsolidiert beheimatet sein. „INCYTE führt die physikalische und chemische Grundlagenforschung, die anwendungsorientierte Materialforschung und die mikroelektronische Sensorentwicklung an einem Ort zusammen – das ist ein ganz neues Level für die Forschung und steigert das internationale Ansehen der Universität erheblich“, so Prof. Dr. Benjamin Butz, Leiter des MNaF und als Gruppenleiter der Mikro- und Nanoanalytikgruppe der Universität Siegen einer der Hauptnutzer des Neubaus. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen und Fakultäten können die Großgeräte und Labore kooperativ nutzen. Gerade die hochattraktiven Forschungsgroßgeräte werden darüber hinaus einem breiten Nutzerkreis außerhalb der Hochschulgrenze zur Verfügung stehen. Das Gebäude ist damit auch Modell für die gemeinschaftliche Entwicklung und effektive Nutzung von Forschungsinfrastrukturen an Universitäten.

 

Nachhaltigkeit und bauliche Herausforderungen 

„Die erfolgreiche Umsetzung verdanken wir unter anderem der vorbildlichen Zusammenarbeit des Planungsteams unserer Dortmunder Niederlassung, der Siegener Universität und den externen Planungsbüros“, lobte die Geschäftsführerin des BLB NRW Gabriele Willems. „Neben den baulichen Herausforderungen war die Nachhaltigkeit des neuen Forschungsgebäudes von großer Bedeutung für uns.“

Um das Gebäude im anschließenden Betrieb möglichst nachhaltig mit Energie zu versorgen, ist auch eine Photovoltaikanlage geplant. „164 Solarmodule in Südausrichtung mit einer Gesamtleistung von circa 64.000 Kilowattstunden pro Jahr werden das Laborgebäude INCYTE mit grünem Strom versorgen“, sagte die Dortmunder Niederlassungsleiterin des BLB NRW Anke Richter, „Wir erreichen damit eine CO2-Einsparung in Höhe von 26,3 Tonnen pro Jahr.“ Zusätzlich wurde im Sinne der Nachhaltigkeit der Mikroskopiebereich bewusst in den Hang gebaut. Die Erde dient als eine Art natürliche Dämmung gegen äußere Einflussfaktoren wie Wärme und sorgt somit für eine thermische Stabilität im Gebäude. Dadurch vermindert sich der technische Aufwand zum Beispiel bei der Kühlung. Eine umfangreiche Dachbegrünung wird das Gebäude zudem auf natürlichem Weg zusätzlich gegen Hitze und Kälte isolieren, einen Lebensraum für Pflanzen und Kleinlebewesen bieten und sich positiv auf das Mikroklima vor Ort auswirken. Auch eine Zisterne für die Nutzung von Regenwasser für die Bewässerung der Außenanlagen wird umgesetzt.

„Das Forschungszentrum wurde teilweise in den Fels hineingebaut und unterliegt höchsten baulichen Anforderungen“, erklärte der Architekt Kilian Kresing vom Büro KRESINGS. So müssen die Laborräume elektromagnetisch abgeschirmt und absolut schwingungsfrei sein, um die Messergebnisse der hochsensiblen Großgeräte nicht zu beeinflussen. Dafür braucht es spezielle technische Lösungen wie beispielsweise besondere Einzelfundamente für Teilbereiche des Gebäudes. Beispielsweise verursacht ein vorbeifahrender Bus bereits erhebliche elektromagnetische Störungen, die es abzuschirmen gilt.

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