Pressemitteilung |

Komplexe bauliche Lösungen für moderne Forschung und Lehre

Start der Arbeiten für Ersatzneubau Institutsgruppe 1 Physik

Münster | Niederlassung Münster

Mehr Raum und bessere Arbeitsbedingungen für die Physiker der Universität Münster: Mit dem Ersatzneubau Institutsgruppe 1 Physik realisiert der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW ein außergewöhnliche Großprojekt im naturwissenschaftlichen Zentrum von Münster. Jetzt sind die Gründungsarbeiten gestartet.

© BLB NRW

Großprojekt im naturwissenschaftlichen Zentrum: Auf dem Baufeld für den Ersatzneubau Institutsgruppe 1 Physik sind die Gründungsarbeiten gestartet.

Der Bauzaun steht, die Bagger haben mit dem Bodenaushub begonnen. Bald werden die Bohrpfähle gesetzt zur Stabilisierung des Baugrundes und der Seitenwände der Baugrube. Denn hier, auf dem 6.000 qm großen Grundstück mitten in Münsters naturwissenschaftlichem Zentrum, wird Großes entstehen. Für den Fachbereich Physik der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) realisiert der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) auf über 14.000 qm Nutzfläche den Ersatzneubau der Institutsgruppe 1 (IG1). Das Ensemble besteht aus zwei Baukörpern mit drei Gebäuden: ein fünfgeschossiges Hörsaal- und Seminargebäude, ein sechsgeschossiges Institutsgebäude sowie daran angeschlossen ein dreigeschossiges Werkstattgebäude.

Schwingungsfreie Räume und elektromagnetische Abschirmung

„Aus bautechnischer Sicht haben wir es beim IG1 mit zwei Besonderheiten zu tun“, erklärt Markus Vieth, technischer Leiter der Niederlassung Münster des BLB NRW. „Zum einen realisieren wir dieses Großprojekt auf sehr engem Raum. Das Grundstück wird von uns komplett überbaut, ist aber entweder von Straßen oder bestehenden Gebäuden begrenzt. Dies erfordert eine komplexe und bis ins letzte Detail abgestimmte Planung und Baulogistik.“ Die zweite Herausforderung sei die Schaffung der baulichen Voraussetzungen für die hochmodernen Labore, die im Institutsgebäude untergebracht werden. „Physikalische Experimente im Nanobereich sind nur in schwingungsfreien Räumen möglich. Durch komplexe bauliche Maßnahmen müssen wir Vibrationen von innen und außen verhindern.“ Dies ist auch einer der Gründe, warum die Baugrube so tief ausgehoben wird. „Wir gehen mit dem Institutsgebäude rund zehn Meter in die Tiefe und errichten zwei Untergeschosse für die Laserlabore und Nanomikroskopie. Hier schwingt der Baukörper am wenigsten“, so Vieth. Zusätzlich werde die Bodenplatte mit komplexer Technik schwingungsentkoppelt. So soll zusätzlich verhindert werden, dass sich Schwingungen aus der Umgebung auf das Gebäude übertragen und die Messungen im Nanobereich beeinflussen. Doch das ist noch nicht alles: Besondere bauliche Abschirmungen verhindern darüber hinaus, dass tieffrequente magnetische Felder entstehen. So können sich die empfindlichen Mess- und Versuchsgeräte nicht gegenseitig mit elektromagnetischer Strahlung stören.

Die Institutsgruppe wird auf einem bislang unbebauten Grundstück errichtet zwischen Wilhelm-Klemm-Straße und Domagkstraße im Norden und Osten sowie der Mensa am Coesfelder Kreuz und Gebäuden der Angewandten Physik und Kernphysik im Süden und Westen. „Um die Fläche optimal ausnutzen zu können, haben wir einen Verbindungsgang zwischen Hörsaal und Institutsgebäude an der südlichen Grenze zurückgebaut. Darüber hinaus waren keine weiteren Rückbauten erforderlich“, berichtet der Projektverantwortliche Hans-Jürgen Gerling vom BLB NRW. Nach seinen Angaben werden die Gründungsarbeiten für die beiden Bauteile nahezu zeitgleich stattfinden. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte sollen die Herstellung der Bohrpfahlwände sowie der anschließende Bodenaushub abgeschlossen sein. „Danach können wir mit dem Rohbau starten“, sagt Gerling.

Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:

Stellenangebote
Nach oben