Pressemitteilung |

Erster Baustein für gesamträumliche Weiterentwicklung der Hochschulstandorte in Münster

Ausstellung der Wettbewerbsentwürfe für den Campus Mathematik und Informatik

Münster | Niederlassung Münster

Der Wissenschaftsstandort und die Stadt Münster sollen sich städtebaulich aufeinander abgestimmt weiterentwickeln. Das Ziel zukünftiger Bautätigkeiten im Hochschulbereich sind lebendige Wissensquartiere, die sich harmonisch in das urbane Gesamtgefüge integrieren und die Stadtgesellschaft einbeziehen. Ein erster Baustein hierfür ist der neue Campus Mathematik und Informatik der Universität Münster, für den der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) einen Realisierungswettbewerb ausgelobt hatte. In einer Ausstellung werden die eingereichten Entwürfe jetzt der Öffentlichkeit präsentiert. Bei der Eröffnung wurden auch die Siegerbeiträge ausgezeichnet.

© BLB NRW
Das Modell des Siegerentwurfs

Das Modell des Siegerentwurfs für den neuen Campus Mathematik und Informatik aus der Ansicht von Süden. Drei neue Gebäude sieht das Konzept für den Campus zwischen Orléons-Ring (links) und Einsteinstraße (unten) vor. Die Jury lobte insbesondere die sehr gute städtebauliche Einbindung sowie die gelungene Verbindung von Neu- und Bestandsbauten mit dem neuen Center of Mathematics (CMM), das der BLB NRW jetzt für den Excellenzcluster Mathematik realisiert.

Das Foyer der Studiobühne im Philosophikum am Domplatz steht aktuell ganz im Zeichen der Architektur. An Paravents und Wänden hängen Entwürfe mit Lageplänen, Ansichten und textlichen Erläuterungen. Zu sehen sind hier noch bis zum 21. September die Wettbewerbsbeiträge für den Neubau Campus Mathematik und Informatik der Universität Münster. 15 renommierte Architektenbüros, jeweils in Zusammenarbeit mit einem Landschaftsplaner, hatten sich am hochbaulichen und landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerb des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB NRW) beteiligt. „Der neue Campus ist der erste Baustein für die gesamträumliche Weiterentwicklung der Hochschulstandorte im Nord-Westen der Stadt“, erläuterte Markus Vieth, technischer Leiter der Niederlassung Münster des BLB NRW bei der Ausstellungseröffnung. „Gleichzeitig stellt der Campus die städtebaulich wichtige Verbindung vom Schlossgarten zum westlich gelegenen Naturwissenschaftlichen Zentrum her.“ 

Urbane Qualitäten und Öffnung zur Stadtgesellschaft

Bisher hatten sich die verschiedenen Hochschulbauten beziehungsweise Standorte der einzelnen Fachbereiche meistens unabhängig voneinander entwickelt. „Mittlerweile sind aber auch für Wissenschaftsstandorte urbane Qualitäten mit Orten der Begegnung, ansprechend gestalteten Freiräumen und optimierten Mobilitätsangeboten gefordert. Deshalb binden wir die Neubauten zukünftig in städtebauliche Strukturkonzepte ein“, so Markus Vieth. Die gestalterischen Grundlagen hierfür hatten der BLB NRW, die Universität und die FH Münster, die Stadt, das Studierendenwerk sowie das Universitätsklinikum gemeinsam erarbeitet.

© BLB NRW
Preisverleihung bei der Ausstellungseröffnung

Preisverleihung bei der Ausstellungseröffnung mit Kanzler Matthias Schwarte, Bürgermeisterin Angela Stähler, die Preisträger Architekt Prof. Hartwig Schneider und Landschaftsarchitekt Wolfgang Blank, Juryvorsitzender Prof. Dr. Volker Droste und Niederlassungsleiter Markus Vieth. 

Der neue Campus Mathematik und Informatik mit seinem Exzellenzcluster Mathematik soll attraktive Orte zum Lehren, Lernen und Forschen mit hoher Aufenthaltsqualität bieten und sich gleichzeitig zur Stadtgesellschaft hin öffnen. „Wir sind dem BLB NRW und den vielen anderen Beteiligten dankbar dafür, dass die Planungen für den Campus so weit vorangeschritten sind – wir sind bereit, die nächsten Schritte zu gehen“, betonte der Kanzler der Universität Münster, Matthias Schwarte. „Nach dem Beschluss, das Centre of Mathematics Münster zu bauen, das ein wichtiger Bestandteil des neuen Campus sein wird, hoffen wir jetzt auf eine möglichst schnelle Förderzusage für den Campus insgesamt.“ 

Architektur und Freiraumqualitäten fördern Interaktion und Kommunikation

Die vielfältigen Anforderungen an die Campus-Gestaltung setzte nach Auffassung des Preisgerichtes der Entwurf von studio bauko architekten GbR aus Aachen mit Blank Landschaftsarchitekten GmbH aus Stuttgart am besten um. „Insgesamt überzeugt uns bei Ihrem Entwurf die Funktionalität und intelligente Nutzungsverteilung sowie die Freiraumqualitäten und urbanen Angebote“, sagte Markus Vieth, als er Prof. Dr. Hartwig Schneider und seinem Team den Preis offiziell überreichte. Das Konzept der Aachener Architekten biete gute Lösungen für die städtebaulichen Herausforderungen ebenso wie für die Anforderungen des Fachbereichs. Drei neue Gebäude sollen nach Vorstellung des Architekturbüros auf dem Areal zwischen Orléans-Ring und Einsteinstraße entstehen. Der Entwurf sieht eine Nutzfläche von rund 15.000 qm für sieben Institute aus der Mathematik und Informatik, die Fachbereichsbibliothek sowie Hörsäle vor. Sowohl die Innenaufteilung der Gebäude als auch ihre räumliche Anordnung auf dem Campus fördern die Interaktion und Kommunikation von Studierenden, Lehrenden und Forschern der unterschiedlichen Institute des Fachbereichs. Attraktive Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität sollen zufällige Begegnungen ermöglichen und den fachlichen Austausch zusätzlich unterstützen. Durch die Anordnung von Gebäuden und Freiflächen mit großzügiger Begrünung sowie durch die Wegeführung stellt der Entwurf die gewünschte Verbindung vom Schlosspark zum Naturwissenschaftlichen Zentrum her. 

Hochwertige Entwürfe geben spannende Impulse

Spannende Impulse für die Campus-Gestaltung geben aber auch die anderen Wettbewerbsbeiträge. „Wir haben viele hochwertige Entwürfe mit kreativen Vorschlägen und gut durchdachten architektonischen Lösungen erhalten“, erklärte Markus Vieth. Mit dem zweiten Platz zeichnete das Preisgericht den Vorschlag von HPP Architekten GmbH und KRAFT.RAUM Landschaftsarchitekten aus Düsseldorf aus, das Kasseler Büro Atelier 30 Architekten GmbH kam mit GTL Michael Triebswetter Landschaft-Architekt auf den dritten Platz, Anerkennungen gab es jeweils für Fritsch + Tschaidse Architekten GmbH und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten GmbH aus München sowie TRU Architekten Part mbB mit Hannes Hamann Landschaftsarchitektur aus Berlin. 

Als erstes Gebäude wird auf dem neuen Campus das Centre of Mathematics Münster (CMM) errichtet. Das Forschungsgebäude wird über die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern gefördert. Es war deshalb nicht Gegenstand des Wettbewerbs, wurde aber ebenso wie Bestandsgebäude bei den Entwürfen für den neuen Campus berücksichtigt. Die Arbeiten für das CMM sollen im Winter starten. 2024 kann voraussichtlich das Verfahren für die detaillierten Planungen der Ersatzneubauten auf dem Campus beginnen, die danach sukzessive errichtet werden sollen.

Die Ausstellung im Foyer des Philosophikums der Universität Münster am Domplatz 23 ist bis einschließlich 21. September 2023 zu sehen. Bitte den Eingang über die Siegelkammer benutzen. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr.

Hier können Sie die Dokumentation des Wettbewerbs (4,2 MB) herunterladen.

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