Pressemitteilung |

Drachenfels als Ausflugsziel für Jahrzehnte gesichert

Erfolgreiche Sanierung am Wahrzeichen

Königswinter | Niederlassung Köln

Wind, Wetter und der Steinabbau vergangener Jahrhunderte haben ihre Spuren am Gestein des Drachenfels hinterlassen. Um ein Abbrechen des berühmten Bergs am Rhein bei Königswinter zu verhindern, hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) im Auftrag der Bezirksregierung Köln weitere Sicherungsmaßnahmen umgesetzt. Hunderte neue Felsnägel und zahlreiche Anker halten das Gestein zusammen, damit viele Besucherinnen und Besucher das beliebte Ausflugsziel in Zukunft weiterhin erklimmen können.

© BLB NRW

Handwerkerinnen und Handwerker setzen mehr als 65 Felsnägel in den Drachenfels 

Seit Jahrzehnten ist der Drachenfels eines der beliebtesten Touristenziele im Rheinland und beinahe genauso lange wird er bereits durch das Land Nordrhein-Westfalen hergerichtet. Schon Anfang der 1970er Jahre montierten Fachleute ein umfassendes Sicherungssystem bestehend aus Felsnägeln und Freispielankern, um den Einsturz der Drachenfelsruine nach einem großen Steinschlagereignis zu verhindern. Der riesige Fels, ein sogenannter Trachyt, im ehemaligen Steinbruch ist gerissen und zerklüftet. Neben natürlicher Erosion hat auch der bis ins 19. Jahrhundert hier praktizierte Abbau von Baumaterialien für mittelalterliche Kirchen wie den Kölner Dom seine Spuren hinterlassen.

Mehr als 65 Felsnägel neu gesetzt

Die Bezirksregierung Köln beauftragte den BLB NRW, der unter fachkundiger Begleitung durch den Geologischen Dienst NRW die Sicherungsmaßnahmen durchführte. Nach dem Aufbau des bis zu 30 Meter hohen Gerüstes wurden insgesamt fünf bis zu 16 Meter lange Freispielanker ausgetauscht und zwei neue eingesetzt. Um den Felsen vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren, wurden über 65 Felsnägel mit einer Länge von bis zu sechs Metern in den Stein getrieben. Sie halten das Gestein an kritischen Stellen zusammen. „Zum Einschlagen dieser sechs Meter langen Nägel ins Gestein reicht aber kein einfacher Hammer aus. Große Maschinen müssen Löcher vorbohren. Die Arbeiter stehen mit Atemschutzmasken in einer Staubwolke, alles dröhnt, das Gerüst vibriert“, sagt Manfred Fischer, Projektverantwortlicher des BLB NRW.

  • © BLB NRW

    Aufgang zum Drachenfels

  • © BLB NRW

    Dritter Bauabschnitt am Drachenfels abgeschlossen 

Weitere Sicherungsmaßnahmen des Felsen

Zusätzlich sanierte der BLB NRW auch die untere Ringmauer im Hang. Dafür wurden die Fugen mit Kalkmörtel verschlossen und die freiliegenden Mauerkronen vor eindringendem Regenwasser geschützt. Weitere Flächen des Drachenfels wurden mit Spritzbeton gesichert, um der Erosion durch Frost- und Wurzelsprengung vorzubeugen. Unterhalb der Burgruine wurde haben die Fachleute das Gelände vor Steinschlag mit Netzen gesichert.

Anschließend setzt der Geologische Dienst NRW seine fachtechnisch beratende Begleitung des Projekts im Auftrag der Bezirksregierung Köln fort. Die Messtechnik zur Überwachung der neuen Freispielanker wird erweitert und auf den neusten Stand der Technik gebracht. Schon seit den 1970er Jahren begleitet der Geologische Dienst NRW die Arbeiten des BLB NRW am Drachenfels und überwacht den Felsen mit fortlaufenden Messungen.

Spezialeinsatz für Land und Denkmalschutz

Sonderliegenschaften wie der Drachenfels sind landeseigene Kultur- und Baudenkmäler, die sich nicht im Eigentum des BLB NRW befinden, jedoch aufgrund von Verpflichtungsabkommen vom Land (als Eigentümer) gepflegt und unterhalten werden müssen. Beispiele sind etwa der Landtag in Düsseldorf, der Altenberger Dom in Odenthal oder das UNESCO-Weltkulturerbe Schloss Augustusburg in Brühl. Sind im Bereich einer Sonderliegenschaft Baumaßnahmen notwendig, wird der BLB NRW im Auftrag und auf Rechnung der zuständigen Landesoberbehörde tätig. Das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch die Bezirksregierung Köln, ist Eigentümer und Verwalter diverser Kirchen und Sonderliegenschaften im Regierungsbezirk. Der Fokus der Arbeit liegt dabei auf dem Erhalt, der Bewahrung aber auch in der Nutzbarmachung dieser kulturellen Zeugnisse aus verschiedenen Jahrhunderten.

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