Pressemitteilung |

BLB NRW und JVA Castrop-Rauxel beschreiten neue Wege beim Energiesparen

Düsseldorf | Niederlassung Duisburg

Der BLB NRW hat sich mit dem Ruhrgebiets-Gefängnis für ein bundesweites Modellvorhaben der Deutschen Energie-Agentur (dena) qualifiziert - und ist damit einer von zehn Finalisten in ganz Deutschland.

Hinter dem geöffneten Rolltor erkennt man das Pfortengebäude der Justizvollzugsanstalt Castrop-Rauxel.
© BLB NRW
Pforte und Zugang zur JVA Castrop-Rauxel
Hinter dem geöffneten Rolltor erkennt man das Pfortengebäude der Justizvollzugsanstalt Castrop-Rauxel.

Zusammen mit der Deutschen Energie-Agentur (dena) – dem Berliner Energieeffizienz-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland – lotet der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) in den kommenden Monaten aus, wie sich in einer Justizvollzugsanstalt (JVA) mithilfe von sogenanntem Energiespar-Contracting noch effektiver Energie einsparen lässt. Die JVA Castrop-Rauxel ist dafür von der dena gemeinsam mit neun anderen Bewerbern in Deutschland in das Modellvorhaben „CO2ntracting: build the future“ aufgenommen worden.

Mit einem konstant hohen Energieverbrauch und einer langfristigen Nutzungsperspektive eignet sich die JVA Castrop-Rauxel optimal, um beispielhaft für die Landesliegenschaften am Modellvorhaben teilzunehmen. „Das Energiespar-Contracting für die JVA Castrop-Rauxel bietet die Chance, große Potenziale zur Reduzierung des Energieverbrauches, der CO2-Emissionen und der Energiekosten zu aktivieren. Eine Justizvollzugsanstalt hat wegen der intensiven 24-Stunden-Nutzung grundsätzlich einen hohen Energiebedarf – und bietet folglich auch einen großen Hebel für Einspareffekte. Damit können wir einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig die Betriebskosten senken“, erläutert Energieberater Dr. Stefan Holeck vom BLB NRW Münster.

Konkret werden in dem Modellvorhaben der dena die Vorbereitungen getroffen, um mithilfe eines Energiespar-Vertrags (contract) ein auf Energiedienstleistungen spezialisierten Unternehmen (contractor) zu beauftragen. Dieses verpflichtet sich, innerhalb eines festgelegten Zeitraums von zwei Jahren das Einsparpotential des Gebäudes durch Effizienz-, Sanierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen konsequent auszuschöpfen. Die Vorteile bestehen darin, dass die technischen Anlagen vom Contractor finanziert werden und für den Mieter Energiekosten reduziert werden. Zudem sinken die CO2-Emmissionen. Nach Ablauf des Vertrages stehen die Energiesparmaßnahmen dem BLB NRW und der Justiz weiterhin zur Verfügung. Auf diese Weise entsteht eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Mithilfe ihrer führenden Fachkenntnis unterstützt die dena die Gebäudemanagement- und Energieexperten des BLB NRW dabei, einen spezialisierten Energiespar-Vertrag zu entwickeln, der optimal auf die Rahmenbedingungen des jeweiligen Gebäudes und seines Eigentümers zugeschnitten ist. "Energiespar-Contracting ist für den BLB NRW als Vermieter von über 4.000 Gebäuden eine spannende Option mit deutlichem Einsparpotenzial, aber es muss auf einem gründlich ausgearbeiteten Vertragswerk fußen - deshalb freuen wir uns über die Unterstützung der dena", erklärt Horst Ramm, der das Projekt im BLB NRW betreut. Nach dem für das Modellvorhaben festgelegten Zeitraum von rund zwei Jahren läuft der Energiespar-Vertrag selbst deutlich länger, in der Regel zehn Jahre.

Im Dezember 2019 war das Modellprojekt mit dem Namen „CO2ntracting: build the future“ mit einer Auftaktveranstaltung im Conference Center der Essener Philharmonie gestartet worden. Vertreter aus Kommunen, Kreisen und Ländern, deren Bewerbungen in der engeren Auswahl waren, nutzten damals die Chance zum Austausch untereinander sowie mit den Projektentwicklern und Energieagenturen. An diese ersten Orientierungsgespräche will man beim BLB NRW nun anknüpfen: „Wir freuen uns, auf Basis dieser positiven Ausgangsgespräche mit dem Energiespar-Contracting an der JVA Castrop-Rauxel jetzt voll durchzustarten und in die Detailfragen zum Gefängnisgebäude zu gehen“, sagt Ramm.

Zur Pressemitteilung der dena

Titelbild zum dena-Modellvorhaben Co2ntracting
© Deutsche Energie Agentur (dena)
Titelbild zum dena-Modellvorhaben Co2ntracting
Über die Deutsche Energie-Agentur (dena)

Die dena ist das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz, erneuerbare Energien und intelligente Energiesysteme. Die Gesellschafter der dena sind die Bundesrepublik Deutschland und die KfW Bankengruppe. Als „Agentur für angewandte Energiewende“ trägt sie zum Erreichen der energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung bei. Mit 240 Mitarbeitern entwickelt sie Lösungen und setzt sie in die Praxis um, national und international. Dabei engagiert sie sich in den Verbrauchssektoren Gebäude, Strom und Verkehr genauso wie in Fragen der Energieerzeugung, Speicherung, Vernetzung und Digitalisierung. Insbesondere marktwirtschaftliche Instrumente und innovative Geschäftsmodelle stehen für die dena im Fokus. www.dena.de/startseite/

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