Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen
Hochbaulicher Realisierungswettbewerb
Der Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen wird zukünftig im Von-Vincke-Haus am Domplatz 36 in Münster seinen Dienstsitz haben. Um für den erforderlichen Umbau des bislang von der Bezirksregierung genutzten denkmalgeschützten Gebäudes die bestgeeignete Lösung zu finden, haben wir einen hochbaulichen Realisierungswettbewerb ausgelobt. Nun steht der Sieger-Entwurf fest.
Aufgabe
Aufgabe des Verfahrens ist die Planung (Umbau und Erweiterung Baudenkmal) eines neuen, seiner Bedeutung angemessenen Dienstsitzes des Verfassungsgerichtshofs des Landes NRW am Domplatz zu Münster. Hierzu soll das an der östlichen Seite des Domplatzes, Ecke Domgasse in den Jahren 1892-93 für die Reichsbank errichtete und heute von der Bezirksregierung Münster genutzte 'Freiherr-von-Vincke-Haus' umgeplant und erweitert werden.
Auf einen Blick
-
- Nichtoffener Wettbewerb nach RPW 2013
-
Abgeschlossen seit dem
20.06.2024
Weitere Aspekte der Aufgabe
Das denkmalgeschützte Gebäude wird geprägt durch seine in den Formen des Historismus errichteten Straßenfronten, ein hofseitiger ein- bis fünfgeschossiger Anbau arrondiert das Gebäude nach Osten. Das Raumprogramm enthält für Büros, Sitzungs- und Beratungsräume, Funktionsräume sowie Sonderräume Nutzflächen in einem Umfang von ca. 850 qm.
Ausgangslage
Derzeit sind die Räumlichkeiten des Verfassungsgerichtshofs in einem Büro- und Geschäftshaus der Innenstadt unweit des Oberverwaltungsgerichts für das Land NRW untergebracht. Die Wahl einer neuen 'Adresse' fiel auf das derzeit von der Bezirksregierung genutzte 'Von-Vincke-Haus' am Domplatz 36, ein 1892-93 für die seinerzeitige Reichsbank errichtetes Verwaltungsgebäude mit in der Form der italienischen Hochrenaissance gehaltenen Fassaden. Unter Schutz stehen die Fassaden zu Domplatz und -gasse, die rückwärtigen Anbauten aus den 1920/30er Jahren (tlw. Nachkriegswiederaufbau) sind von der Unterschutzstellung ausgenommen. Im Inneren können Veränderungen vorgenommen werden, dabei ist die Wertigkeit der vorhandenen Einrichtung mit der gebotenen Sensibilität zu berücksichtigen.
Unter Nutzung der vorhandenen denkmalgeschützten Substanz und angemessener Erweiterungen soll hier ein neuer Dienstsitz mit zeitgemäßen Arbeitsplätzen und Sitzungsräumen entstehen. Die grundsätzliche Machbarkeit in verschiedenen Varianten wurde mit einer Machbarkeitsstudie überprüft und bestätigt.
Plätze 1 und 2, sowie zwei 4. Plätze
Architektur:
hehnpohl architektur
Architekt M.A. (Arch.) Marc Hehn
Dipl.-Ing. Architekt Christian Pohl
Mitarbeitende:
M.A. (Arch.) Lena Mertins, M.A. (Arch.) André Siering, M.A. (Arch.) Susann Büschmeier, B.A. (Arch.) Lennart Greve, B.A. (Arch.) David Ernst, M.A. (Arch.) Merle Heitman, M.Sc. (Arch.) Mareike Schneider
Architektur:
Maas und Partner Architekten mbB, Münster
Architekt M.A. Pascal Maas
Mitarbeitende:
Hannah Rudolph, Eva Bleckmann, Nadine Hoffmann
Architektur:
Böhm Thesing Architekten Partnergesellschaft, Köln
Dipl.-Ing. Architekt Peter Böhm
Mitarbeitende:
Jonas Feller, Jannik Odenthal, Tom Langkafel, Gordon Trill
Fachberatende:
Brandschutz: Kim Leiermann
Architektur:
Peter Bastian Architekten BDA, Münster
Dipl.-Ing. Architekt BDA Peter Bastian
Mitwirkende:
M.A. Architekt Marco Münsterteicher, M.A. Architektin Karen Paulsen, B.A. Arch. Mirjam Serwas, B.A. Arch Felix Obermeier, B.A. Larissa Wörner
Aus der Jury-Begründung
In der Jury-Begründung für Platz 1, der an hehnpohl architektur aus Münster ging, heißt es unter anderem: "Auf den ersten Blick überrascht die Arbeit mit ihrer vorgeschlagenen geringen Kubatur und auf den zweiten Blick, dass mit dieser das verlangte Raumprogramm auf überzeugend klare und einfache Weise bewältigt wird. Städtebaulich entspricht der Vorschlag der vorhandenen baulichen Schichtung zwischen Domplatz und Prinzipalmarkt und fügt sich dementsprechend harmonisch in dieses Gefüge ein. […] Im Inneren setzt sich die Klarheit fort. Interne und öffentliche Bereiche sind klar getrennt und der Altbau wird sinnfällig entsprechen seiner baulichen Struktur organisiert."
Der 2. Platz ging an Maas und Partner Architekten aus Münster. Dazu heißt es in der Jurybegründung: “Die innere Organisation, wie auch die Integration des Neubaus in die innere Struktur des Bestandes, überzeugt. […] [E]inig war sich das Preisgericht, dass zur mächtigen Präsenz des Altbaus die Doppelung des Footprints in Kombination mit dem Volumen in der Zweiteilung in einen massiven Sockel und einer lichten 'Laterne' ein gestalterischer Ansatz ist, der würdevoll und identitätsstiftend das Verfassungsgericht entlang der Domgasse präsentieren könnte."
Kein dritter, aber zwei vierte Plätze
Das Preisgericht vergab keinen dritten, aber dafür zwei vierte Plätze. Einer davon ging an Böhm Thesing Architekten aus Köln. In der Begründung heißt es unter anderem: “Die Querfassade tritt mit einer spannungsvollen Proportionierung in einen interessanten Dialog mit dem Altbau. […] Insgesamt bietet das Projekt eine Reihe von wohl überlegten Beziehungen und organisatorischen Möglichkeiten an.”
Der Entwurf von Peter Bastian Architekten aus Münster erhielt ebenfalls einen 4. Platz. Dazu heißt es: "Städtebaulich bildet der Entwurf eine präzise Raumkante entlang der Domgasse aus. Die Wahl von Naturstein als prägendem Fassadenmaterial ist im Hinblick auf den Kontext und das Bestandsgebäude richtig. Gleichzeitig schaffte es der Entwurf, durch seine präzise Kubatur nach Osten hin eine gut portionierte Fassade zu entwickeln."
Weitere Einreichungen
in alphabetischer Reihenfolge
Architektur:
arabzadeh.schneider.wirth architekten, Nürtingen und Stuttgart
Dipl.-Ing. Afshin Arabzadeh freier Architekt BDA
Mitarbeitende:
M.A. Architektin Betül Albayrak
Architektur:
e4 ARCHITEKTEN GmbH, Münster
Manfred Frericks Architekt BDA, Inés Croce Frericks Architektin
Mitarbeitende:
Xichuan Wu Architekt M.A., Lukas Rohenkohl Architekt M.A.
Fachberatende:
Brandschutz: Bernhard Hölscher
Architektur:
heimspiel Architekten Matzken Kampherbeek PartGmbB, Münster
Architekt M.A. (Arch) Marc Matzken
Mitarbeitende:
Patrick Knüppe
Architektur:
Heupel GmbH, Münster
Dipl.-Ing. Architekt Andreas Heupel BDA
Mitarbeitende:
Laurenz Härtl, Anne-Kathrin Becker, Rodolfo Dias da Costa
Architektur:
Heyen Lippros Kiefer Architekten, Münster
Dipl.-Ing. Architekt Klaus Lippross,
Dipl.-Ing. Architekt Ulrich Kiefer
Mitarbeitende:
Philipp Günkel, Oliver Rasche, Aleksandra Samoletova, Johanna Keßerich
Architektur:
in situ architekten, Essen
Anna Schulte-Zurhausen, Architektin AKNW, Kolja Schulte-Zurhausen Architekt AKNW, Joshua Tempel, Architekt AKNW
Mitarbeitende:
Talida Kühnel, Sonja Kicinger, Ioannis Stefanidis, Robin Fisch, Sezer Gülten
Fachberatende:
Tragwerksplanung: Tobias Wiesenkämper, Essen
Architektur:
Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Dipl.-Ing. Architekt Jan Kleihues, Dipl.-Ing. Architekt Michael Alshut
Mitarbeitende:
Michael Wewerink, Marie-Theres Ausmann, Sebastian Knorr, Martina Wiesmann, Bastian Walbersmann
Architektur:
Weinmiller Großmann Architekten, Berlin
Architektin Gesine Weinmiller, Architekt Michael Großmann
Mitarbeitende:
Carolina Marutt
Das Preisgericht
Das Preisgericht tagte am 20. Juni 2024 im 'Atrium' des Speichers 10 in der Speicherstadt Coerde in Münster.
Das Preisgericht
Das Preisgericht tagte am 20. Juni 2024 im 'Atrium' des Speichers 10 in der Speicherstadt Coerde in Münster.
- Andreas Bothe abwesend zwischen 14.45 Uhr und 16.45 Uhr, Regierungspräsident
- Prof. Dr. Dr. h.c. Barbara Dauner-Lieb, Präsidentin Verfassungsgerichtshof NRW
- Dr. Harald Hemmer, Leiter Zentralabteilung Staatskanzlei NRW
- Angela Stähler, Bürgermeisterin
- Markus Vieth, Technischer Niederlassungsleiter BLB NRW Münster
Stellvertretungen:
- Martin Honderboom (vertritt Herrn Bothe zwischen 14.45 Uhr und 16.45 Uhr), Bezirksbürgermeister Münster-Mitte
- Anne Lehmkuhl, Stv. Abteilungsleitung Baumanagement Verwaltungsvermögen + Sonderliegenschaften BLB NRW MS
- Dr. André Niesler, Verfassungsgerichtshof NRW
- Robin Denstorff, Stadtbaurat Stadt Münster
- Prof. Dr. Volker Droste, Architekt BDA
- Prof. Andreas Hild, Architekt BDA
- Prof. Hilde Léon, Architektin
- Prof. Volker Staab, Architekt BDA
- Gregor Kleinhans, Abteilungsleitung Portfoliomanagement BLB NRW Münster (Architekt)
- Verena Bröckling, BNB-Koordinatorin BLB NRW Münster
- Steffen Büscher, Baumanagement Verwaltungsvermögen und Sonderliegenschaften BLB NRW Münster
- Lukas Fiegen, Stadtplanungsamt Stadt Münster
- Dr. Bruno Kretzschmar, Landschaftsverband Westfalen-Lippe - Gebietsreferent Praktische Denkmalpflege
- Heidrun Meiners, Baumanagement Verwaltungsvermögen und Sonderliegenschaften BLB NRW Münster
- Meike Resing, Baumanagement Verwaltungsvermögen und Sonderliegenschaften BLB NRW Münster
- Stefan Schopmeyer, Architekt BDA
- Kati Dee-Schopmeyer, Architektin Büro Schopmeyer
- Michael Hüging, Architekt Büro Schopmeyer
- Lenard Brüggemann, BNB-Koordinator BLB NRW Münster
- Nils Ochmann, Bezirksregierung Münster - Obere Denkmalbehörde
- Guido Temminghoff, Verfassungsgerichtshof NRW
- Ralf Weidmann (ab 14.45 Uhr), Bezirksregierung Münster
- Andrea Rehder, Presse und Kommunikation BLB NRW Münster
Downloads
in alphabetischer Reihenfolge
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Auslobung | 2 MB
-
Protokoll der Jurysitzung | 804 KB
-
arabzadeh.schneider.wirth | 36 MB
-
Peter Bastian | 108 MB
-
Böhm Thesing | 85 MB
-
e4 | 152 MB
-
henpohl | 56 MB
-
heimspiel | 49 MB
-
Heupel | 7 MB
-
Heyen Lippros Kiefer | 4 MB
-
in situ | 42 MB
-
Kleihues Kleihues | 14 MB
-
Maas und Partner | 7 MB
-
Weinmiller Großmann | 10 MB