Nachhaltigkeit hat viele Facetten

BLB NRW

Nachhaltigkeit hat viele Facetten

Verantwortungsvolles Immobilienmanagement

Um als Unternehmen verantwortungsvoll zu handeln, hat der BLB NRW das Thema Nachhaltigkeit dauerhaft auf der Agenda stehen und fest in seiner Unternehmenskultur verankert. Dabei berücksichtigt er seine Gebäude und Projekte, aber auch sein unternehmerisches Handeln insgesamt. Hier ein kleiner Streifzug durch ausgewählte Nachhaltigkeitsthemen im BLB NRW.

Weitere Infos

Mehr zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie auch hier unter:
www.blb.nrw.de/nachhaltigkeit.

Schon bei einem Supermarkteinkauf kann nachhaltiges Handeln zur Wissenschaft werden: Lieber konventionelle Milch aus der Region oder weit gereiste Biomilch aus den Alpen? Nachhaltigkeitsabwägungen können anstrengend sein. Aber sie sind notwendig und lohnen sich langfristig. In seinem Leitbild Nachhaltigkeit verpflichtet sich der BLB NRW deshalb, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, also 

  • ökonomische Vernunft, 
  • ökologische Verantwortung und 
  • soziale Sensibilität, 

„ganzheitlich und gleichrangig“ zu betrachten und danach zu handeln.

Gute Voraussetzungen für verantwortungsvolles Handeln

In vielerlei Hinsicht bringt der BLB NRW gute Startvoraussetzungen für nachhaltiges Handeln mit. Als Arbeitgeber der öffentlichen Verwaltung steht er für eine angemessene Vergütung nach Tarif und ermöglicht mit flexiblen Arbeitszeitmodellen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, während er als Auftraggeber alle Aufträge oberhalb einer festgelegten Wertgrenze öffentlich ausschreibt und so einen fairen Wettbewerb fördert – europaweit. Große Teile seiner Bauleistungen vergibt er dabei Gewerk für Gewerk. Dadurch haben regionale Mittelstandsfirmen eine gute Chance, im Wettbewerb mit den großen Marktteilnehmern zu bestehen. Das sichert langfristig einen lebendigen Wettbewerb und gerechte Einkaufspreise für den BLB NRW. Dieses nachhaltige Wirtschaften „nach kaufmännischen Grundsätzen“ ist schon im Gründungsgesetz des BLB NRW verankert. Über seine Arbeit legt der BLB NRW einen Jahresabschlussbericht samt Bilanz vor.

Die Leitlinien leben

Dass es trotz guter Startbedingungen immer wieder Menschen braucht, die die Segel richtig setzen und Wind machen, davon ist man im BLB NRW überzeugt. Die Geschäftsführung hat das Thema deshalb fest in der Unternehmensorganisation verankert. Im Fachbereich Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energiemanagement behalten die Kolleginnen und Kollegen stets den Überblick. Kein einfacher Job, denn nachhaltiges Handeln ist die Summe sehr vieler Bausteine – großer wie auch kleiner. 2018 hat das interdisziplinäre Team eine Leitlinie Nachhaltigkeit für den BLB NRW entworfen. Seitdem arbeitet es zusammen mit weiteren Fachbereichen und den Niederlassungen daran, dass das Unternehmen dieser auch gerecht wird. Im Nachhaltigkeitsbericht 2020 berichtet der BLB NRW ausführlich über aktuelle Themen und Fortschritte.

"Der Nachhaltigkeitsgedanke muss ein selbstverständlicher Bestandteil unserer Prozesse werden."
Gabriele Willems
Geschäftsführerin BLB NRW
Nachhaltiges Bauen wird zur Regel

„Ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg wird es sein, Nachhaltigkeitsabwägungen zu einem verpflichtenden und ganz selbstverständlichen Bestandteil unserer Prozesse und Vorhaben zu machen“, sagt Gabriele Willems, Geschäftsführerin des BLB NRW. Mit dem Quick Check Nachhaltigkeit (QCN) hat der BLB NRW einen großen Schritt in diese Richtung getan. Der QCN orientiert sich am Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB), das bei Bauvorhaben des Bundes etabliert ist. Anhand von rund 40 Fragen und gewichteten Antwortmöglichkeiten überprüft der Schnelltest, wie umfassend die baupolitischen Ziele des Landes und weitere festgelegte Nachhaltigkeitskriterien erfüllt werden. Die Projektverantwortlichen ordnen dabei beispielsweise die Lebenszykluskosten, das Treibhauspotenzial oder auch die Behaglichkeit der Innenräume ein. Außerdem prüfen sie stets, ob Photovoltaikanlagen installiert werden können. Projekte, die die Kriterien nicht zu mindestens 50 Prozent erfüllen, müssen nachgebessert werden. Dem Test müssen sich inzwischen alle Vorhaben unterziehen, über die der Verwaltungsrat des BLB NRW beschließt. Sukzessive soll der Quick Check aber auf alle Neubau- und Sanierungsvorhaben
angewendet werden.

Verbrauchsoptimierung – wir haben den Dreh raus

80 Prozent seiner Kosten verursacht ein Gebäude nach dem Bau, rund 40 Prozent davon sind Energiekosten. Deshalb muss auch der Gebäudebetrieb in den Blick genommen werden. Die BLB NRW Niederlassung Köln hat dazu gemeinsam mit dem Amtsgericht Bonn ein Projekt zur Anlagen- und Betriebsoptimierung durchgeführt. Mit den Datenaufzeichnungen der Gebäudeautomation konnten durch eine Reihe kleinerer Maßnahmen relevante Effizienzsteigerungen erreicht werden. So wurden etwa die täglichen Anlagenlaufzeiten verbessert oder die Sollwerte der Zulufttemperatur angepasst. Das Ergebnis: ein Einsparpotenzial von 15 bis 25 Prozent. Ob das bei anderen Gebäudetypen in gleichem Maße gilt? Diese Frage wird in weiteren Pilotprojekten geklärt.Ein weiterer Baustein zur Senkung der Energieverbräuche ist das sogenannte Energiespar-Contracting. Dabei verpflichtet sich ein externer Dienstleister zur Erzielung umfangreicher Energieeinsparungen durch Effizienz-, Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im laufenden Betrieb.

100 Prozent Ökostrom für die Landesverwaltung

Mit Ausnahme der Hochschulen beschafft der BLB NRW den Strom für alle seine Kunden – und das ist gleich in doppelter Hinsicht nachhaltig. Zum einen steht seit 2016 Ökostrom auf dem Einkaufszettel, zum anderen ist der BLB NRW dank seiner „strukturierten Strombeschaffung“ Großkunde und erzielt besonders niedrige Preise. Aktuell liefern die Stadtwerke Bochum die benötigten rund 330.000 Kilowattstunden Ökostrom jährlich. Das entspricht immerhin der Summe des Stromverbrauchs aller Privathaushalte einer Stadt wie Aachen. Im Vergleich zur selben Menge Graustrom aus fossiler Erzeugung spart Nordrhein-Westfalen durch den Ökostrombezug kräftig CO2 ein, rund 140.000 Tonnen pro Jahr. Und damit nicht genug: Über eine „Neuanlagenquote“ von 50 Prozent in seinen Stromverträgen fördert der BLB NRW gezielt den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien.

  • Blick auf ein Gebäude des Campus.
    © BLB NRW Bild: Christa Lachenmaier
    Campus an der Hochschule Ruhr West
    Der Campus Mülheim der Hochschule Ruhr West entstand auf einem ehemaligen Bahngelände. Neben der Flächenreaktivierung kann der Campus in Sachen Nachhaltigkeit unter anderem mit Solarthermie, Betonkernaktivierung, Dachbegrünung und einer guten Radwegeanbindung punkten.
  • Ein Mitarbeiter steht an dem Bedienfeld einer Anlage.
    © BLB NRW
    Anlagenoptimierung
    Die Steuerung der technischen Anlagen optimieren und dadurch Energieverbräuche reduzieren – für einen Immobilienbetrieb ist das ein wesentlicher Hebel, um ökonomisch und ökologisch nachhaltig zu handeln.
  • Geschäftsführerin Gabriele Willems spricht auf der Expo Real zum Thema.
    © BLB NRW
    Expo Real
    Viele Beschäftigte aus unterschiedlichen Bereichen im BLB NRW sorgen mit ihrer Arbeit für ein nachhaltiges Handeln des Unternehmens. Hier spricht Geschäftsführerin Gabriele Willems auf der Expo Real zum Thema.
Der BLB NRW – Teil der Photovoltaik-Offensive des Landes

Doch warum Energie kaufen, wenn man sie auch selbst produzieren kann? Neben ökologischen Lösungen wie der Geothermie oder der Kraft-Wärme-Kopplung nimmt der BLB NRW zusehends die Sonnenenergie in den Blick. Das Landeskabinett hat 2019 mit seinem Beschluss zum Ausbau der Photovoltaik auf den Dächern von Landesliegenschaften den Weg dazu geebnet. Langfristig soll das große, wirtschaftlich verfügbare Solarpotenzial der Landesdächer ausgeschöpft werden.

Nachhaltige Baustoffe verwenden

Auch zur Herstellung der Baustoffklassiker Stahl und Beton muss eine Menge Energie aufgewendet werden. Dass es nachhaltigere Alternativen gibt, die genauso gut funktionieren, beweist der BLB NRW zurzeit bei der Planung eines Unterkunftsgebäudes für die Fachhochschule für Rechtspflege in Bad Münstereifel. Das Fundament des Pilotprojektes soll ebenso wie die Treppen aus Recyclingbeton bestehen, bei dem Betonbruch als Gesteinskörnung wiederverwendet wird. Die Unterkunftsräume selbst werden in modularer Holzbauweise ausgeführt. Der uralte Baustoff Holz könnte als nachwachsender Rohstoff in Zukunft wieder eine wichtige Rolle spielen – seine Einsatzmöglichkeiten lotet BLB NRW Geschäftsführerin Gabriele Willems zurzeit in der von Bauministerin Ina Scharrenbach einberufenen Expertenkommission „Bauen mit Holz“ aus.

Barrierefrei bauen

Gebäude sind kein Selbstzweck, sondern werden für Menschen gebaut. Deshalb ist auch die soziale Dimension der Nachhaltigkeit für einen Immobilienmanager wie den BLB NRW ausgesprochen wichtig. Das Verantwortungsspektrum reicht von der Aufenthaltsqualität über Sicherheitsaspekte (z. B. im Bereich des Brandschutzes) bis hin zu möglichst barrierefreien Landesliegenschaften. Die DIN 18040-1 befasst sich mit allen Aspekten, die für die Barrierefreiheit in öffentlich zugänglichen Gebäuden relevant sind: vom Öffnen der Türen über den Einbau von Rampen und Aufzügen bis hin zu Evakuierungskonzepten für Menschen, die in ihren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt sind. 2018 hat die Landesregierung die Norm als Technische Baubestimmung eingeführt und ihr damit einen verpflichtenden Charakter verliehen. Nicht erst seit damals werden die DIN-Vorschriften auch beim BLB NRW konsequent umgesetzt. Vor einiger Zeit berichtete zudem der Bayerische Rundfunk über das barrierefreie Aufzugsnotrufsystem des BLB NRW, bei dem zusätzlich zum klassischen Notrufknopf ein berührungsempfindlicher Bildschirm die Kommunikation mit hörgeschädigten Personen sicherstellt.

  • Die Zange eines Abrissbaggers ist vor einem Betonhaufen zu sehen.
    © BLB NRW Bild: Krischerfotografie
    Recycling-Beton
    Beton lässt sich recyceln. Dabei wird der Bruch als Gesteinskörnung für den neu hergestellten Recyclingbeton wiederverwendet.
  • Ein Rollstuhlfahrer fährt eine Rampe zu einem Gebäude hoch.
    © BLB NRW Bild: Rainer Rosenow
    Barrierefreiheit
    Barrierefreiheit und soziale Verantwortung – weitere Facetten der Nachhaltigkeit.
  • Photovoltaikmodule werden von einem Installateur auf das Dach gelegt.
    © BLB NRW Bild: Temistocle Lucarelli
    Installation Photovoltaik
    Im Rahmen einer Umweltoffensive der Landesregierung baut der BLB NRW die Zahl der Photovoltaik-anlagen auf seinen Dächern deutlich aus.
Denkmalpflege

590 Denkmäler befinden sich im Portfolio des BLB NRW. Dazu betreut er baulich im Auftrag des Landes rund 100 weitere denkmalgeschützte Gebäude. Darunter sind alte Schätze, etwa historische Kirchengebäude, aber wie die Ruhr-Universität Bochum auch Gebäude jüngeren Datums. In keinem anderen Bereich zeigt sich so deutlich, dass nachhaltiges Handeln immer ein Abwägen der unterschiedlichen Nachhaltigkeitsdimensionen bedeutet: Das historische Erbe zu wahren und gleichzeitig Ansprüchen an Barrierefreiheit, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit gerecht zu werden, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Aber eine, die sich immer wieder lohnt.

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