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Bundesbau

Bundespolizei Sankt Augustin

Beamte und ihr Standort wachsen mit ihren Aufgaben

Die Aufgaben der Bundespolizei verändern sich fortlaufend. Die Standorte der Behörde müssen dieser Entwicklung folgen. Deshalb macht der BLB NRW die Gebäude und die Infrastruktur am traditionsreichen Bundespolizei-Standort in Sankt Augustin in den kommenden zwei Jahrzehnten Schritt für Schritt zukunftsfähig – und das bei laufendem Betrieb.

Daten und Fakten

  • Fertigstellung: 2045
  • Gesamtgeländefläche: mehr als 70 Hektar
  • Modernisierung, Neubau und Instandsetzung von mehr als 80 Gebäuden
  • Insgesamt über 100.000 Quadratmeter Nettogeschossfläche werden erneuert
  • Investitionen des Bundes: mehr als 600 Mio. Euro

Der traditionsreiche Standort Sankt Augustin ist über die Jahre mit den Aufgaben der Bundespolizei gewachsen – der große bauliche Wurf blieb aber lange Zeit aus. Die ältesten der etwa 70 Gebäude auf dem Gelände stammen noch aus den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. Etwa zwei Drittel der Bauten, so wurde ermittelt, müssen dringend oder in naher Zukunft modernisiert werden. Und das Straßen- und Kanalnetz sei teilweise im „antiquierten Zustand“, berichten die Planer vom BLB NRW. Deshalb haben die Bundespolizei als Nutzer, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin und Bauherrin, die Oberfinanzdirektion NRW (OFD) alsaufsichtführende Behörde und der BLB NRW als baudurchführende Stelle nun gemeinsam ein Generationenprojekt angepackt und einen Masterplan für die Weiterentwicklung des Standortes entwickelt.

© BLB NRW - Bild: DTP, BKR
Durch stetige Änderungen im Aufgabenbereich der Bundespolizei muss sich der Standort den Entwicklungen anpassen.
© BLB NRW - Bild: Bundespolizei
Die Bundespolizei sorgt an Flughäfen und Bahnhöfen für Sicherheit.
© BLB NRW - Bild: Bundespolizei
Trainings- und Ausbildungsflächen können auch an die sich ändernden Aufgaben der Einsatzkräfte angepasst werden.
© BLB NRW - Bild: Bundespolizei
Aus dem Grenzschutz wurde nach der Wiedervereinigung eine Polizeibehörde mit umfangreichen Aufgaben.
© BLB NRW
Etwa zwei Drittel der Bauten am Bundespolizei-Standort Sankt Augustin müssen in naher Zukunft modernisiert werden. Dazu gehören auch das Straßen- und Kanalnetz.
© BLB NRW
Um sein Team motiviert zu halten können sich die beteiligten Teammitglieder ihren Bereich des Projektes aussuchen und somit frei bestimmen, welchen Teilabschnitt sie mitgestalten wollen.
Ein Masterplan für Polizeiarbeit unter besten Bedingungen

In den kommenden rund 20 Jahren wird der Standort in sieben Phasen mit wechselnden Schwerpunkten der Bautätigkeit grundlegend erneuert. Insgesamt 86 Maßnahmenpakete haben Bundespolizei, BImA, OFD und BLB NRW für den Standort Sankt Augustin geschnürt. Mehrere hundert Millionen Euro werden in das Großprojekt fließen. In der Stadt nordöstlich von Bonn wurde dieses Vorhaben wohlwollend aufgenommen: Mit über 2.000 Beamten ist der Standort auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region – und die Entscheidung für die umfassende Modernisierung ein klares Signal für die Zukunft. Neben strukturellen Chancen bietet der großangelegte Standort-Umbau den Polizisten auch ganz konkrete Vorteile:

Im Zuge des Modernisierungsprojektes erhält die Bundespolizei den notwendigen Raum für Büroflächen und Seminarräume, für Werkstätten, Material- und Fahrzeugabstellhallen, Trainingsstätten, Ausbildungshallen und vieles mehr. So wird der BLB NRW zum Beispiel ein Zentrum für die schießtechnische Ausbildung sowie einen Verwaltungs- und Unterbringungsbereich für die Spezialkräfte der Bundespolizei bauen. Hinzu kommen geeignete Stellplätze für neue Fahrzeuge der Beamtinnen und Beamten.

Moderne Infrastruktur und ein „grünes Band“

Gleichzeitig kann mit dem Umbau die Infrastruktur verbessert und ein neues Verkehrskonzept verwirklicht werden. Da der Standort auch in Zukunft aus Sicherheitsgründen über eine zentrale Aus- und Einfahrt angefahren wird, ist wichtig, wie der Verkehr intelligent über das große Gelände verteilt werden kann. Eine zusätzliche Straßenverbindung im Norden und ein Lückenschluss im Süden werden die Hauptachse entlasten, die weiterhin erhalten bleiben soll. Die ersten vorbereitenden Baumaßnahmen laufen bereits: So entstehen etwa zusätzliche Straßen, um den Baustellenverkehr unabhängig vom Dienstbetrieb der Bundespolizei abwickeln zu können.

Läuft alles glatt, werden dann ab dem Jahr 2032 die letzten Maßnahmenpakete angegangen: Dazu zählt die Vollendung des „Grünen Bandes“, das sich in Zukunft rund um das gesamte Gelände ziehen soll. Damit werden baulich verdichtete Flächen naturschutzrechtlich ausgeglichen, ein Sportweg als Trainingsmöglichkeit für die Polizistinnen und Polizisten geschaffen und auch Bäume gepflanzt, um einen Sichtschutz nach außen zu gewährleisten. Denn auch die eigenen Grenzen wollen gesichert sein – so wie der Umbau des Standorts die Zukunftsfähigkeit der Bundespolizei mit absichert.

Die Bundespolizei im Wandel

Den Wandel hat das Gelände in St. Augustin mit seinem Nutzer gemeinsam: Die Aufgaben der Bundespolizei haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich verändert und erweitert. Die Bundespolizei ist für Sicherheit an Flughäfen und Bahnhöfen verantwortlich, unterstützt mit Hubschraubern die Luft- und Seenotrettung und spielt auch im Einsatz gegen terroristische Bedrohungen eine immer größere Rolle.

 

Auf sich wandelnde Rahmenbedingungen gefasst

Eine besondere Herausforderung auch für den BLB NRW: Viele Einheiten der Bundespolizei sind 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr im Dienst. So tiefgreifend der Entwicklungsplan also den Standort verändern wird – eine Pause oder Unterbrechung darf es zu keinem Zeitpunkt geben. Eine wichtige Rolle werden bei dem Entwicklungsprojekt deshalb Interimseinrichtungen spielen. Hier können dann wechselweise Abteilungen einziehen, während ihre angestammten Gebäude modernisiert oder neugebaut werden.

Wichtig ist dabei eine enge Abstimmung zwischen BLB NRW und der Polizei. Zu den Konzepten für eine „beschleunigende Zusammenarbeit“ gehören unter anderem moderierte Genehmigungsworkshops. Manche Details können sich auch im Laufe der Jahre noch ändern, so wie sich die Aufgaben der Bundespolizei stetig verändern. Auch deshalb stecken alle Beteiligten regelmäßig die Köpfe zusammen und schreiben den Masterplan, den städtebaulichen Entwicklungsplan und die Infrastrukturkonzepte flexibel fort.


Nachgefragt bei
Gabor von Serenyi
Projektsteuerer in der Niederlassung Köln
Das Projekt wird sich über mehrere Jahrzehnte ziehen – wie behält man da den Überblick?

Wir haben uns vom Kleinen zum Großen vorgearbeitet. Dabei haben wir analysiert, welche Einzelmaßnahmen es gibt, welche Vorgänge wie z. B. Genehmigungen und Ausschreibungen dafür nötig sind, wie lange diese Vorgänge dauern und wie diese zusammenhängen. So gelangt man Schritt für Schritt zu einem eng vernetzten Terminplan für die kommenden Jahre.

Das klingt machbar…

Es wird nochmal komplexer dadurch, dass der Standort während der gesamten Projektlaufzeit vollständig im Betrieb bleibt. Bevor ein Gebäude bearbeitet werden kann, müssen die Nutzer erstmal woanders untergebracht werden. Außerdem müssen wir flexibel bleiben, falls die Bundespolizei zwischenzeitlich Maßnahmen vorziehen oder neue Maßnahmen realisieren muss.

Wie motivieren Sie das Team für solch eine Generationenaufgabe?

Das ist recht einfach, schließlich ist das Projekt eine unheimlich spannende Aufgabe. Von der Steuerung von Großprojekten bis zu detaillierten Planungsaufgaben ist alles dabei und die Kolleginnen und Kollegen können sich aussuchen, was sie bewegen wollen. So ist das Projekt wie eine Symphonie, in der die Kolleginnen und Kollegen jeweils ein wichtiges Musikinstrument spielen. Und zur Orientierung gibt der Terminplan den Takt an.

Wie stimmen Sie sich in diesem Orchester ab?

Auch das ist einfach: wir sprechen miteinander. Und weil die Aufgabe so umfassend ist, arbeiten wir sogar niederlassungsübergreifend zusammen. Zu den neun Team-Mitgliedern aus der Niederlassung Köln kommen etwa zehn Kolleginnen und Kollegen aus Bielefeld, die wichtige Projektteile übernehmen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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